LyoCLC® – die Vorhersage des Endpunktes der Primärtrocknung
Optimierung und Beschleunigung von Gefriertrocknungsprozessen mit Tempris
Die Gefriertrocknung genannt – ist das bevorzugte Herstellungsverfahren, um hochwirksame, qualitativ hochwertige injizierbare Präparate stabil und sicher bei Raumtemperatur zu lagern, anstatt sie gefroren zum Patienten zu transportieren, wie es während der COVID-19-Pandemie der Fall war. Sie bietet zahlreiche Vorteile: hohe Produktstabilität, verlängerte Haltbarkeit und bessere Lagerfähigkeit. Gleichzeitig ist sie ein sensibler und kostenintensiver Prozess, der hohe Anforderungen an die Prozessgestaltung stellt, insbesondere hinsichtlich die Vorhersage des Endpunktes der Primärtrocknung.
Dieser Endpunkt ist ein zentraler Faktor in der Gefriertrocknung – er beeinflusst maßgeblich Produktqualität, Zyklusdauer und die regulatorische Akzeptanz. In der Praxis konnte dieser kritische Zeitpunkt bislang meist nur geschätzt werden. Die Folge: Unsicherheiten, verlängerte Trocknungszeiten und großzügige Sicherheitsmargen.
Mit LyoCLC® ist es Tempris gelungen, den Endpunkt der Primärtrocknung wissenschaftlich fundiert vorherzusagen – bei gleichbleibender Qualität und verbesserter Wirtschaftlichkeit.
Was ist LyoCLC® und wie ermöglicht es die Vorhersage des Endpunktes der Primärtrocknung in der pharmazeutischen Gefriertrocknung?
LyoCLC® steht für „Closed Loop Control“ – eine innovative, mathematisch fundierte Methode zur objektiven Vorhersage des Endpunkts der Primärtrocknung. Nach einer gezielten Temperaturerhöhung wird der Temperaturverlauf des Produkts analysiert, logarithmisch transformiert und mithilfe linearer Regression ausgewertet. Auf dieser Basis lässt sich der tatsächliche Endpunkt der Primärtrocknung präzise und automatisiert vorherbestimmen – ohne zusätzliche Testläufe oder empirische Näherungen.
Vorteile der LyoCLC®-Methode für die Gefriertrocknung:
- Reproduzierbar
- Validierbar
- Unabhängig von Produktformulierung, Vialgröße oder Anlagenkonfiguration
LyoCLC® ersetzt aufwändige Validierungsläufe und Erfahrungswerte durch datenbasierte Entscheidungen – und bildet so die Grundlage für eine effizientere, automatisierte Prozesssteuerung.
Wie funktioniert LyoCLC® in der Lyophilisation?
In Kombination mit den Tempris-Sensoren nutzt die LyoCLC® Software Echtzeitdaten und maschinelles Lernen für die präzise Vorhersage des Endpunktes der Primärtrocknung. Der Gefriertrocknungsprozess wird dadurch nicht mehr als statischer Ablauf verstanden, sondern als dynamischer, interaktiver Prozess – mit der Möglichkeit, in Echtzeit gezielt einzugreifen.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Während der primären Trocknungsphase berechnet LyoCLC® kontinuierlich den relevanten wärmetechnischen Koeffizienten für jedes Vial. Die gängige Methode der Kv Auswertung wird hierbei zwar berücksichtigt, allerdings werden die Ergebnisse dank Kombination mit der linearen Regression die von der LyoCLC® Software miteingebracht wird, viel präziser und aussagekräftiger. Basierend auf diesen Werten gibt die Software Empfehlungen zur Anpassung von Kühltemperatur oder -zeit. Der Bediener kann daraufhin entscheiden, ob er den Vorschlägen folgt oder eigene Parameter beibehält.
So entsteht volle Transparenz über den tatsächlichen Wärmeeintrag und eine belastbare Grundlage für:
- Optimierte Prozessentwicklung
- Realistische Design Spaces
- Verbesserte Prozesskontrolle
- Geringeren Validierungsaufwand – ganz ohne zusätzliche Versuchsreihen
Warum sind LyoCLC® und die Vorhersage des Endpunkts der primären Trocknung für die Arzneimittelzulassung von Vorteil?
Die Regulierungsbehörde FDA beanstandet regelmäßig, dass in über der Hälfte aller Zulassungsdossiers der Endpunkt der Primärtrocknung nicht oder nur unzureichend dokumentiert wird. (Lesen Sie mehr in dem Report “A Regulatory Perspective on Manufacturing Processes Pertaining to Lyophilized Injectable Products” by Steve Y. Rhieu, David D. Anderson, and Kumar Janoria).
LyoCLC® schafft hier Abhilfe:
Die Methode zur Vorhersage des Endpunktes der Primärtrocknung ist objektiv, wissenschaftlich validierbar und vollständig nachvollziehbar. In Kombination mit den Tempris-Sensoren liefert das System lückenlose Echtzeitdaten, die sich problemlos dokumentieren und für regulatorische Einreichungen und Audits verwenden lassen.
So trägt LyoCLC® nicht nur zur Effizienz und Qualität in der Produktion bei – sondern auch zur Sicherheit und Nachvollziehbarkeit im Zulassungsprozess.
LyoCLC® – Vorhersage des Endpunkts der Primärtrocknung
Die Primärtrocknung ist eine kritische Phase des Gefriertrocknungsprozesses, in der gefrorenes Wasser durch Sublimation entfernt wird. Die Tempris-Technologie ermöglicht die Echtzeit-Überwachung der Produkttemperatur. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Verbindung mit maschinellem Lernen (KI/ML) generiert robuste Prozessdaten in Echtzeit, wobei sowohl kritische Produkteigenschaften als auch die Reduzierung ineffizienter Prozesszyklen berücksichtigt werden.
In diesem Zusammenhang kann die lineare Regression zur Vorhersage des Endpunkts der Primärtrocknung verwendet werden, indem die Produkttemperatur als relevanter Prozessparameter im Laufe der Zeit modelliert wird. Dies bietet eine solide Grundlage für die Entscheidungsfindung, die ansonsten zeitaufwändige und kostspielige Validierungschargen für komplexe Simulationen erfordern würde.
Im Folgenden wird der Algorithmus beschrieben:

Schlussfolgerung: Diese neue Methode der linearen Regression ist völlig unabhängig von der technischen Leistung eines Gefriertrockners, der Rezeptur, der Größe und dem Füllstand der Vials.
Der Nutzen von LyoCLC®:
Qualität & Compliance
- Stabilere Prozesse mit geringerer Abweichungswahrscheinlichkeit
- Validierbare Echtzeitdaten für regulatorische Einreichungen (z. B. FDA, EMA)
- Höhere Produktqualität und verlängerte Haltbarkeit
Versorgungssicherheit & Flexibilität
- Schnellere Reaktion auf Nachfrageveränderungen
- Höhere Produktionssicherheit – auch bei komplexen Produkten
- Verlässliche Trocknungsergebnisse unabhängig von Formulierung oder Vialgröße
Schneller zur Markteinführung
- Kürzere Entwicklungszyklen durch automatisierte Endpunktbestimmung
- Weniger Testläufe, schnellere Zulassung
- Wettbewerbsvorteil durch frühzeitigen Markteintritt und optimale Patentausnutzung
Effizienz & Kosteneinsparung
- Reduzierter Energie- und Materialeinsatz
- Höhere Auslastung bestehender Anlagen
- Geringerer Ressourcenbedarf dank reproduzierbarer Prozesse
Optimierte Gefriertrocknung: Laden Sie jetzt die wissenschaftliche Studie herunter!
Wie können Produktqualität und Prozesseffizienz bei der Gefriertrocknung deutlich verbessert werden? Antworten darauf liefert die wissenschaftliche Arbeit von Johanna Herzog, Anton Mangold, Oliver Bartels und Henning Gieseler, die an der FAU Erlangen-Nürnberg veröffentlicht wurde: „Verbesserte Produktqualität bei der Gefriertrocknung durch Anwendung von Live-Statistik und Closed-Loop-Steuerung“. Diese Arbeit wurde auf der 5. Europäischen Konferenz für Pharmazie und Biopharmazie in Porto vorgestellt und zeigt, wie innovative Technologien wie die Tempris-Technologie und der geschlossene Regelkreis die Gefriertrocknung revolutionieren.

Abstrakt
In diesem Artikel wird der neu entwickelte geschlossene Closed-Loop-Algorithmus zur Prozessoptimierung bei der Gefriertrocknung vorgestellt. In der Studie wird untersucht, ob mit Sensoren ausgestattete Vials das gleiche Trocknungsverhalten aufweisen wie nicht ausgestattete Vials. Um dies zu validieren, wurde die Restfeuchte mittels Karl-Fischer-Titration bestimmt und eine statistische Analyse (ANOVA-Test) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Sensormessungen eine zuverlässige Prozessüberwachung ermöglichen, ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen. Die Umsetzung dieses Ansatzes kann die Trocknungszeit verkürzen und die Reproduzierbarkeit des Prozesses verbessern.
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